Die Ferien sind vorbei und wir sind wieder mitten im Alltag.
Zwischen Schule, Therapie und Kindergeburtstagen hält der Herbstzwerg sich super. Seine Klassenlehrerin hat ihm einen Einzelplatz ganz weit vorn gegeben, etwas abseits von all dem Trubel der Klassengemeinschaft und durch seinen besten Freund abgeschirmt, der hinter ihm sitzt. Ich mag die Frau einfach, die ist wirklich sehr lieb und bemüht. Der Sohn wächst über sich hinaus, fährt alleine Rad, entdeckt die Welt, traut sich, nein zu sagen, auch wenn zig Kinder neugierig auf ihn gucken. Der Besuch im Kletterwald Anfang der Woche hat ihm Selbstvertrauen gegeben und es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir da waren.
Das Gnöm wird in nicht ganz vier Wochen fünf Jahre alt. Ob die Schwierigkeiten, die er im letzten Jahr im Kindergarten hatte, so weitergehen, wird sich zeigen. Ich denke, es ist viel Ärger schon allein deshalb weg, weil keine gelangweilten Vorschulkinder mehr da sind, die sich die Zeit mit Mobbing vertreiben. Er gehört jetzt selbst zu den drei ältesten, auch wenn er erst in zwei Jahren zur Schule gehen wird. So hat er genügend Zeit, soziale und emotionale Kompetenzen aufzubauen und wird in seiner späteren Klasse auch nicht der jüngste sein. Am Montag geht der Schwimmkurs für ihn los, das wird spannend.
Dem Seelenmensch geht es weiterhin durchwachsen. Mal ist es gut, mal schlecht. Das tückische ist, dass hens Leistungs- und Erschöpfungslevel nicht konstant ist, sondern minütlich schwankt. Im Oktober haben wir Beratungstermin beim Sozialverband bezüglich eines Rentenantrags, vorher ist leider nichts zu machen. Schön ist, dass sich hens Einstellung zum Hund geändert hat. Der Fluff ist nicht mehr nur meinetwegen geduldet, sondern als vollwertiges Familienmitglied akzeptiert und das bringt eine Veränderung der Beziehung zwischen den beiden mit sich, die sehr schön zu beobachten ist.
Insgesamt ist es gerade einfacher. Die Kinder halten sich gut, die Geschwister-Beziehung hat sich stabilisiert. Natürlich streiten sie, aber gerade der Große lehnt das Gnöm nicht mehr überwiegend ab. Es ist spürbar, dass drei von vier Familienmitgliedern in Therapie sind, es verändert sich etwas hier und das fühlt sich nicht schlecht an.
Ich selbst – nun ja, die Tür nach innen ist wieder einen Spalt breit zugegangen. Ich hab das Gefühl, da ist wieder die gewohnte ANP am Werk, schnörkellos, kümmernd, ohne Ich-Beziehung. Deckel drauf, Tür zu, wie auch immer. Auf Dauer für mich nicht so geil, aber so läuft zumindest der Alltag hier. Hm. Ich knüpfe neue Bekanntschaften, vertiefe alte Bekanntschaften und warte mal ab, was da noch kommt.